Gestern erst die Existenz festgestellt, heute schon ein Zitat: Robert hat gerade sich Gedanken zum Post-Verkaufs basicthinking gemacht. Ich würde erstmal Robert zustimmen, die neuen Besitzer machen sich besser als befürchtet, allerdings hecheln sie IMO häufiger Dingen hinterher, die man schon vor längerem auf gizmodo/engadget/… gelesen hat und setzen weniger neue Themen.
Aber was will man von einem Blog überhaupt? Ich für mich unterscheide zwei Arten: die „Aggregations-Blogs“, die mir Trends, Produkte, Neuigkeiten, Tricks und was auch immer kurz anreissen und mich weiterverlinken. Dazu zähle ich Seiten wie gizmodo, endgadget und letzlich auch basicthinking.
Zum Anderen sehe ich personalisiertere Blogs, die mich mit Unfug, Anleitungen für die Einrichtung von Apacheservern mit https unter Debian Etch und nicht zuletzt Meinungsartikeln, Essays versorgen.
Sogesehen: Was kann basicthinking erreichen? Im besten Fall nichts falsch machen und weiter Standardlektüre zu Technikthemen bleiben, die Ansätze zur Personalisierung, die mit den Autorprofilen gemacht wird, finde ich eher entbehrlich.
Natürlich muss es auch im Geld gehen wenn knapp 50k für eine Webseite ausgegeben werden. Aber letzlich würden Blogs, wenn sich das durchsetzt, ihre interessante Sonderstellung verlieren. basicthinking lese ich eigentlich nur noch wegen des Hypes, um mitzubekommen was da geht, im Prinzip ist die Seite schrecklich redundant zu dem, was ich sonst eh schon im Reader habe. Das charmante an Blogs, ist die leichte Anarchie, die sich nur eine „inhabergeführte“ Seite leisten kann und es stellt sich schon die Frage, inwiefern sich das eine als Werbemassnahme gekaufte Seite leisten kann.
Die Werbekonzepte von Spreeblick et.al. sind sicherlich idealistischer – aber sind Blogleser wirklich Cashcows? Ich habe meine Zweifel, das Bloggen als Lebensunterhalt Zukunft hat. Oder auch nur hatte.
Letzlich ist Bloggen eine Art Selbstgespräch. Nur in den seltensten Fällen antwortet mal wer – und noch seltener was interessantes. Wer bloggt, will informieren, laut denken. Zumindest sind das die Blogs die ich gerne lese.
Bloggen ist eine Art Selbstdarstellung – und ich habe meine Zweifel ob gekaufte Schreiber jemals den Ton treffen können. Ich denke, basicthinking wir langsam ausfaden.
Und warum ich blogge? Ich will jetzt nicht bei coffee & tv landen, deswegen verkneif ich mir das ‚because I can‘. Letzlich aufgrund eines naiv-idealistischen Glaubes, das man, wenn man irgendwo viel mitnimmt irgendwann auch mal was reintun muss, um das System zu erhalten. Und ohne Blogs würde mein virtueller Server nicht tun, was ich will, ich wäre nicht so detailliert über innenpolitische Entwicklungen informiert, ich hätte viele Absurditäten auf youtube nicht gesehen. Also versuch ich hier die Dinge zu schreiben oder anzufragen, die ich sonst nicht finde. Letzlich sind Blogs nur die Fortsetzung der guten alten Diskussionsforen im Fido/Usenet/frühen WWW mit vernetzten Mitteln.